Niklaus von Flüe wurde 1417 auf dem Flüeli bei Sachseln in Obwalden geboren. Er gründete eine stattliche Familie mit zehn Kindern und war ein angesehener Bauer und Ratsherr. Mit 48 Jahren zog er sich aus allen Ämtern zurück und entschloss sich, mit dem Einverständnis seiner Frau und der Familie fortan als Einsiedler zu leben. Seine Zeitgenossen begegneten ihm mit Hochachtung und Verehrung und suchten ihn, um Rat zu holen, in seiner Klause auf. So soll er 1481 auf die Tagsatzungsherren in Stans entscheidenden Einfluss genommen haben, um die junge Eidgenossenschaft vor Streitereien zu bewahren und die Aufnahme von Freiburg und Solothurn in den Bund zu ermöglichen. Schon zu Lebzeiten verehrte man Niklaus von Flüe wie einen Heiligen. Die Legende erzählt von seinen göttlichen Visionen und vom Fastenwunder. So soll Bruder Klaus mehr als zwanzig Jahre ohne Essen und Trinken, nur vom Brot des Abendmahls, gelebt haben.
Da die Spiritualität von Bruder Klaus ganz von der Bibel geprägt war, wird er oft als der oekumenische Vater der Schweiz bezeichnet und gilt gemeinhin als der schweizerische Landesheilige. Bruder Klaus wurde von der katholischen Kirche 1947 heilig gesprochen und erfuhr dadurch in der Mitte des 20. Jahrhunderts eine besondere Popularität. Es ist wohl diesem Umstand zuzuschreiben, dass im katholischen Sensebezirk Gotteshäuser (Kirche Schwarzsee / Kapelle Burgbühl, St. Antoni), Altäre oder Kirchenfenster dem „neuen“ Heiligen geweiht und regelmässig Pilgerreisen an den Wirkungsort des Eremiten organisiert wurden. Die Bruder-Klaus-Figur in Alterswil, realisiert im Jahre 1950, zeugt von der besonderen Verehrung in dieser Epoche.