Im Herbst 2000 wurde der Neubau des reformierten Kirchenzentrums von Düdingen feierlich eröffnet. Dabei stellte unter anderem der Architekt Daniel Zbinden das multifunktionale Baukonzept vor und wies auch auf die besondere Lichtführung im modernen Gebäude hin. Die beiden vertikalen Fensteröffnungen im Kirchenraum wurden vom Waadtländer Pierre Chevalley künstlerisch ausgestaltet. Er thematisierte im einen Fenster „Die vier Elemente“ und im anderen den „Lebensbaum“. Der gelernte Kunstglaser und langjährige Dozent an der Ecole cantonale d’art in Lausanne verzichtete in seinem Projekt bewusst und konsequent auf jede Farbigkeit. Mit der filigranen Zeichnung der Bleistege und dem natürlichen Spiel von Licht und Schatten gelang es dem Künstler die Symbolik des gewählten Themas eindrücklich und – passend zum modernen Betonbau – schnörkellos zu vermitteln. Feine, auf ein Minimum reduzierte Strukturen versinnbildlichen im rechten Fenster die Elemente, die Grundlage für jegliches Entstehen und Gedeihen von Leben auf unserem Planeten bilden. Das linke Fenster, das sich über die gesamte Raumhöhe in himmlische Sphären zieht, repräsentiert den emporstrebenden Lebensbaum. Das wechselnde Licht im Laufe des Tages und der Jahreszeiten verleihen dem Schattenwurf und der von aussen durchschimmernden Farbigkeit der Umgebung eine stetige Dynamik.
Ein schlichter Brunnen auf dem Vorplatz der Kirche nimmt übrigens ebenfalls Bezug zu einem der vier Elemente, dem Wasser. Eine herzförmige, seichte Vertiefung im roh behauenen Kalksteinkubus bildet das Brunnenbecken. Auf dessen Rand wurde die Inschrift aus dem Psalm 36,10 eingraviert: BEI DIR IST DIE QUELLE DES LEBENS. Das Werk entstand 2002 und stammt vom Düdinger Bildhauer und Grabmalkünstler Cölestin Kilchoer. (BF)