Weit oben am Hochkamin des Schulhauses Wolfacker kleben zwei längliche, senkrecht montierte kubische Objekte, die wohl von unkundigen Besuchern des Schulareals kaum als „Kunst“ wahrgenommen würden, wäre da nicht die Texttafel des Künstlerduos, mit einigen Anmerkungen zur Symbolik des minimalistisch geformten Werkes. Im Gegensatz zur Eisenplastik von Serra bei der Grandfeybrücke, die manche Passanten als störendes Hindernis empfinden und oft hitzige Debatten über das Wesen der Kunst entfachen, entzieht sich „Futurum“ durch die ungewohnte Platzierung dem Betrachterauge. Die Beschaffenheit der beiden balkenähnlichen Gebilde kann auf diese Distanz nur erahnt werden. Rechts befindet sich ein kubischer Stab aus rötlichem Stein gebrochen, dessen Frontseiten roh belassen wurden. Links davon, nach oben versetzt, ein identisch geformter, diesmal aber blitzblank polierter metallisch glänzender Kubus. Dem ersten Anschein nach spielen die Künstler mit den Kontrasten der unterschiedlichen Materialien, Farben, sowie der Oberflächen.
Die beiden Bildhauer verstehen jedoch ihr Werk auch als Metapher der schulischen Entwicklung des Kindes und notieren dazu: „Zwei harmonische Kuben symbolisieren den Bildungsauftrag der Schule. Der in der Oberfläche roh belassene rote Steinkubus steht für den Schüler beim Eintritt in die Schule, wo er beginnt sich Wissen anzueignen. Der matt geschliffene Metallkubus zeigt den Schüler in den folgenden Jahren. Er entwickelt und festigt sein Wissen, um mit einer soliden Grundausbildung an eine weiterführende Schule zu wechseln.“ (BF)