Die Gebrüder Louis und Emile Angéloz gestalteten für die 1972/73 erbaute Marienkirche im katholischen Pfarreizentrum Teile des liturgischen Mobiliars. Im Chorraum der Kirche steht links des Altars eine Plastik des Freiburger Künstlers Louis Angéloz. In stilisierter Art stellt sie Maria mit dem Kinde Jesu dar. Maria steht aufrecht in einem schlichten Gewand, die Arme leicht angewinkelt, blickt sie gerade aus in Richtung des Kirchenraums. Auf ihren Händen präsentiert sie ihren Sohn. Auch er wendet sich mit ausgebreiteten Armen direkt an den Betrachter. Dem ersten Anschein nach wirken die beiden Figuren mit ihrer Frontalität und symmetrischen Gestalt etwas steif und emotionslos – trägt eine Mutter ihr Kind auf diese Weise in den Armen? Dennoch berührt die Schlichtheit der Darstellung. Vergleichbar mit den künstlerischen Mitteln der Romanik geht es auch hier nicht um lebendige Gegenständlichkeit, um Gefühle zwischen Mutter und Kind, sondern vielmehr um das Zeichenhafte einer Geste: Seht her, dies ist der Sohn Gottes, der euch alle willkommen heisst.
Für die Gestaltung dieser Figur wurden verschweisste Eisenstäbe verwendet. Eine schwärzliche Lackfarbe verleiht der strukturierten Oberfläche, mit ihrem Spiel von Licht und Schatten, eine archaische Wirkung. (BF)
Hast du auch schon einmal ein Kleinkind in den Armen gehalten? Erzähle!
Wie hält eine Mutter ihr Kind normalerweise in den Armen? Zeige mögliche Formen vor und beobachte mögliche Stellungen von Kopf, Armen, Händen oder Körper.
Warum wählt hier der Künstler diese ungewöhnliche Form? Was möchte er damit ausdrücken? Warum wird Maria hier nicht wie in vielen anderen Darstellungen, als Königin, sondern als einfache Frau dargestellt?
Suche nach Fotos aus deiner Kindheit auf denen du mit den Eltern abgebildet wurdest. Gestaltet damit eine Ausstellung (ev. mit Fotokopien).
Zeichne / male eine lustige Szene zum Thema „Mutter / Vater mit Kind.“
Inspiriere dich an Tierbildern, auf denen Muttertiere mit ihren Jungen dargestellt sind. Modelliere eine passende Szene, wo das Jungtier sich anschmiegt, Schutz sucht, Milch trinkt, mit der Mutter spielt, usw.