Auf dem Vorplatz des Schulhauses wachsen vier längliche Elemente aus dem gepflasterten Boden. Neigung und Platzierung der Objekte weisen in dynamischem Schwung auf die Eingangstüre hin und eine imaginäre Linie führt den Blick des Betrachters über die Spitzen der Stelen hoch hinauf zur Fassade des modernen Gebäudes. Die Plastik ist in den Bunttönen Rot, Gelb und Blau gehalten und bildet damit einen deutlichen Kontrast zum Weiss der Fassade. Die blauen Teile des Kunstwerks schaffen optisch dennoch eine Verbindung zur Dachuntersicht des Gebäudes, die im gleichen Blauton bemalt ist.
Der Künstler Kuno Perler beabsichtigte in seinem Projekt nicht nur die Integration eines farbig-dynamischen Akzents in die architektonische Umgebung. Er versuchte in seinen planerischen Überlegungen gleichzeitig einen gedanklichen Bezug zur Funktion des Gebäudes und seinen Bewohnern herzustellen; deshalb der Werktitel „Farbstifte.“ Das alltägliche Werkzeug des Schulkindes assoziierte er mit eigenen, offenbar freudigen Erinnerungen an seine Schulzeit und verband sie in seinen Erläuterungen anlässlich der Einweihung des Werkes mit Begriffen wie „Wachstum“, „Entwicklung“, „Lernen“, „Fröhlichkeit“, „Frische“ und „Dynamik“. Die überdimensionierten Buntstifte, aus umgeformten Metallrohren geschaffen, verkörpern durchaus diesen sinnbildhaften Charakter und entsprechen dem freudigen Treiben der Kinder auf dem Pausenplatz.
Perler, in Wünnewil aufgewachsen, wohnt und arbeitet im Kanton Aargau. 1989 widmete das Sensler Museum in Tafers dem Holz- und Metallplastiker eine persönliche Ausstellung. (BF)