Res Freiburghaus ist vorwiegend für seine monolithischen Skulpturen bekannt (wie z.B. der Findling am selben Ort), welche aus einem einzigen Steinblock oder Holzstück herausgearbeitet sind. In diesem Falle hat der ehemals in Freiburg wohnhafte Berner jedoch zwei Elemente in spannungsvollem Einklang miteinander verbunden. Dabei wurde das Pappelholz zu einem nach oben hin ausgeschwungenen, sich zweiteilenden Pfeiler zugeschnitten. Darauf liegt ein Armierungsbetonstück, das mit seiner hellen, weissen Farbe und der sanft gewellten Form eine Matratze darstellen soll. Obwohl der Beton hart ist und über eine Tonne wiegt, schafft seine geschwungene Form die Illusion von relativer Leichtigkeit und Flexibilität – Eigenschaften einer tatsächlichen Matratze. Der Druck, der vom Betonstück auf das Holz wirken muss, wird spielend durch die geschwungene Form des Holzes kaschiert und optisch in den Boden weitergeleitet. Trotz der angedeuteten Bewegung ruht die Plastik auf festem Stand und wirkt solide. Ihre symbolische Bedeutung bezieht sich auf ihren Standort: Die Matratze verweist auf die Übernachtungsmöglichkeiten in der Herberge der vier Winde. Vom Holz in luftiger Höhe getragen, fügt sich die weisse Betonmatratze harmonisch in den Wolkenhimmel ein. Kein Wunder also, schläft man in der Auberge aux quatre vents wie auf Wolken. (AW/bf)