Auf den ersten Blick erinnert diese massive Steinplastik an ein überdimensionales Schneckenhaus. Wie der Name jedoch deutlich macht, wird mit dem Werk der Einschlag eines Meteoriten, bei dem sich Gestein als zerstörerische Naturgewalt offenbart, thematisiert. Die Komposition der vier unterschiedlich grossen und ineinander geschobenen Sandsteinelemente verbildlicht durch ihre dynamischen Formen die Energie, die bei einem solchen Ereignis freigesetzt wird.
Das besondere Interesse des Steinhauers für sein Werkmaterial lässt sich anhand einer persönlichen Aussage illustrieren: „Der Stein besitzt eine Herkunft, eine Beständigkeit, eine Körnung oder Schattierung, welche seine Persönlichkeit ausmacht. Daher liebe ich es, mit lokalen Steinen zu arbeiten und sie zufällig auf meinen Spaziergängen und nach meinen Bedürfnissen zu 'stehlen'." In einer Sendung des Radio Suisse Romand erzählt uns Denis Guelpa zusätzlich, was ihn am Kunstschaffen fasziniere und welche Ziele er mit seinen Werken anstrebe; es sei primär die Möglichkeit, sich manuell an harten Materialien wie dem Stein kreativ „auszutoben": „La pierre est là pour défouler le corps.“ Nicht selten dient ihm so die Kunst als Ausdrucksmittel, um innere Gemütszustände sichtbar zu machen. Spürt man beim Betrachten des Werkes an der Locarnogasse die eruptive Kraft des Meteoriteneinschlags oder können auch andere Stimmungen die kreative Arbeit beeinflusst haben? (AW/bf)