Jean-Jacques Hofstetter ist in Freiburg als Goldschmied, Schmuckgestalter und als Galerist bekannt. Zudem ist er mit seinen monumentalen Eisenplastiken auch im öffentlichen Raum präsent. Das Werk auf der Schützenmatte erinnert auf den ersten Blick an eine Tür mit eingelassenem Fenster, dessen quadratischer Rahmen leicht aus der Tür hinausragt. An die Vorderseite der Tür angeschlossen ist eine Metallkonstruktion, die aus gefächerten, geometrischen Formen zusammengesetzt ist. Auf der Hinterseite ragt eine kleine Rampe hinaus, welche die Tür aufrecht zu stützen scheint. Die rostrote Schicht verleiht der ganzen Plastik ein einheitliches Patina. Metaphorisch lädt die Tür mit Fenster dazu ein, durch Kunst auf der Schützenmatte in eine andere Welt einzutreten. Dabei hat die Konstruktion noch eine weitere Funktion: Blickt man durch das Türfenster richtung Osten, erkennt man den Turm der St. Nikolaus-Kathedrale, welcher damit künstlerisch in Szene gesetzt wurde.
In allen Bereichen des künstlerischen Schaffens hat der Schöpfer eines Kunstwerks je nach Material die Qual der Wahl einer schier unendlichen Anzahl an Ausdrucksmöglichkeiten. Dabei stellt sich die zentrale Frage: Was will ich wie, womit und wofür darstellen? Laut Jean-Dominique Humbert ist die Tür für eine Landschaft eine plastische Metapher dieses Denkprozesses. Wie wandlungsfähig und lebendig die Formen eines Kunstwerks im Auge des Betrachters sein können, verdeutlicht das folgende Zitat: Formen „schweifen aufmerksam umher. Sie mischen sich und laufen zusammen. Sie finden zurück, nachdem sie sich entfernt haben. Formen rufen andere Formen hervor. Eine Welt kommt zum Vorschein. Man weiss nie, wohin uns die Formen führen. Das Eisen in der Skulptur steht nicht still…es wartet. Manchmal überwindet es die Grenzen, durch die es definiert ist. Es erklingt. Es agiert“ (Aus dem Französischen, in: Lehnherr und Hofstetter, S. 2 f.). (AW/bf)