Am geschichtsträchtigen Ort des ehemaligen Jesuitenklosters und heutigen Kollegiums St. Michael belebt Ruffieux‘ Gruppe von Gesteinsblöcken den Hof zwischen der Kirche und dem Lyzeumsgebäude. Die Arbeit des Sensler Künstlers wurde im Rahmen eines Kunstwettbewerbs für die Gestaltung des Pausenplatzes als Siegerprojekt ausgewählt und realisiert.
Der Bildhauer inspirierte sich an den alten Bäumen der Umgebung, deren Wurzeln den Asphalt durchbrechen. "Aus Laufentaler Kalkstein meisselte er Wurzeln, die in die Luft ragen, wieder eintauchen und die Sprengkraft des wachsenden Organischen verkörpern. 'Das goldene Tor' rechts verbindet das Schulareal und die Kirche als Stätte der Wissenschaft und Religion mit der Aussenwelt. Entstanden ist ein Ort der Begegnung, ein Ort des Beisammenseins, ein Ort zum Wurzeln Schlagen." (Zehnder-Jörg, 174)
Die symbolische Dimension des Wurzelwerks an dieser Stätte der Bildung ist wohl naheliegend: Halt und Nährboden finden im festen Fundament der Tradition, wachsen und mit jugendlicher Kraft in neue Sphären vordringen, vielleicht auch alte Krusten durchbrechen, um sich schliesslich – mit der Maturität – loszulösen und durchs 'Goldene Tor' in die Welt zu schreiten. (BF/aw)