Wie der Name bereits sagt, soll diese Skulptur an die alte Hängebrücke aus dem Jahr 1840 erinnern, welche ursprünglich in einer Höhe von 76 Metern die Galternschlucht zwischen der Stadt Freiburg und Bürgeln überspannte. Die Brücke entsprach zu Beginn des 20. Jahrhunderts nicht mehr den Anforderungen des modernen Verkehrs. Im Mai 1919 stürzte ein Holztransportlastwagen auf spektakuläre Weise ins Tal; 1959 wurde die, in die Jahre gekommene Hängebrücke schliesslich durch eine solide Betonkonstruktion ersetzt.
Das Werk Seethalers besteht aus hochglanzpolierten Bronzelatten, die ungefähr 10 Meter in den Himmel ragen. Sie werden von dicken Drahtseilen gebogen und stabil aufrecht gehalten. Diese sind wiederum in mehrere Tonnen schweren Sandsteinblöcken verankert. Auch die tragenden Drahtseile der ehemaligen Galternbrücke mündeten einst im Molassefelsen der Galternschlucht. Das Zusammenspiel der einzelnen Elemente erzeugt eine grosse Spannung, wobei das Objekt an ein Katapult erinnert, das sein Wurfgeschoss demnächst abschiessen wird.
An die majestätische Hängebrücke erinnert nicht nur die Wahl von typischen Materialien der Brückenbauer und die monumentale Grösse des Werks, sondern auch das faszinierende Spiel von Spannung und Gleichgewicht, das diesen Meisterwerken der Technik eigen ist. Die Konstruktion von Seethaler bildet vor dem Universitätsgebäude einen Blickfang und wurde gar zum Wahrzeichen des Miséricorde-Campus. (AW/bf)