Oscar Wigglis Beitrag zur Metallplastik begann in den 1950er-Jahren und ist von internationaler Bedeutung. Er selbst sagte einmal, dass alle seine Skulpturen weiblich seien. Dabei ist es nicht schwer, die femininen Merkmale in seinen Kreationen zu erkennen; es war stets sein künstlerisches Bestreben, der Körperlichkeit und der Sinnlichkeit Ausdruck zu verleihen. Aber nicht nur mit Metallskulpturen hat er sich einen Namen gemacht: Der Titel einer seiner Ausstellungen, Körper-Raum-Ton, ist bezeichnend für die Vielseitigkeit des Künstlers als Bildhauer, Zeichner, Graphiker, Fotografen und Komponisten von elektronischer Musik. Oftmals versuchte er schon, diese verschiedenen künstlerischen Tätigkeiten miteinander zu verbinden. So werden beispielsweise Geräusche, die während dem Schmiedeprozess der Skulptur entstehen, aufgenommen und später wiederverwendet. Bereits frühere Werke zeugen von seinem Interesse für das Verbinden von Form und Ton: Vibrierende Metallskulpturen und lebhafte Landschaftsfotografien, „tanzende“ Metallfiguren, Zeichnungen von langen, dünnen und geschwungenen Formen sind visuelle Hinweise auf seine musikalische Auffassungsgabe.
Im Jahre 2007, zum 80. Geburtstag des Künstlers, veranstaltete das Paul Klee Zentrum in Bern eine Ausstellung, die einen guten Überblick über das gesamte Spektrum seines künstlerischen Schaffens präsentierte. (AW/bf)