Die Glasfenster in der Kirche von Giffers entstanden während mehreren Etappen in den Jahren 1898, 1907, 1937 und 1963. Dies erklärt die unterschiedlichen stilistischen Ausrichtungen der Glasmalereien. Die älteren Werke sind geprägt durch historische Tendenzen (Neurenaissance / Neubarock) oder den Jugendstil.
Im hinteren Teil des Kirchenschiffs bestechen zwei Glasbilder aus den 1960er-Jahren durch ihre lebhafte Farbigkeit. Die zwei seitlichen Rundbogenfenster wurden vom Maler Raymond Meuwly gestaltet und im Atelier der Gebrüder Kirsch in Freiburg realisiert. Sie repräsentieren die Hl. Elisabeth von Thüringen, sowie den Hl. Wendelin.
Das oben abgebildete Werk zeigt Wendelin mit einem Hirtenstab, umgeben von seinen Tieren. Im Arm trägt er sorgsam ein Lamm. Der Schäfer steht in üppig grüner Landschaft; im Hintergrund ist eine Kapelle zu erkennen. Die Szene nimmt Bezug zur Legende vom Leben und Wirken dieses, auch in unserer Gegend, sehr populären Heiligen. Als irischer Königssohn geboren, verzichtete Wendelin auf die Privilegien seiner Herkunft, begab sich auf eine Pilgerreise nach Rom und liess sich schliesslich in der Gegend von Trier in der Saar-Mosel-Region nieder. Fortan stellte er sich als Hirte in den Dienst eines Adligen und führte das Leben eines Einsiedlers. Wendelin ist der Schutzpatron der Bauern, Hirten und Landleute. Gläubige rufen ihn an für günstige Witterung, reiche Ernte und gesunde Tiere im Stall. Eine Bauernregel lautet: Sankt Wendelin, verlass uns nie, schirm unsern Stall, schütz unser Vieh. (BF)