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Fasel Beat

Begegnung

1991, Plastik

Fasel Beat

Beschreibung

„Alles wirkliche Leben ist Begegnung.“ (Martin Buber)
In einer Facharbeit zum Relief von Fasel stellen Morine Lüthi und Laurent Widmer das Zitat von Buber an den Anfang der Werkbeschreibung. „Ein Oben und ein Unten, der Himmel und die Erde, das Alte und das Neue; aus eingegipsten Tüchern, auf Spanplatten geklebt, liegen diese Gegensätze einander gegenüber.“ So nehmen Lüthi und Widmer einleitend Bezug zu den dynamisierenden Kontrasten, die das Wandbild im Eingangsbereich des Altersheims prägen. Gleichzeitig deuten sie damit auch schon auf die symbolische Dimension dieser Gegensatzpaare an diesem Ort hin.
Zwei Bildteile dominieren das wandfüllende Werk: Unten ein grossflächiges Parallelogramm, oben ein etwas kleineres Trapez, das derselben diagonalen Ausrichtung folgt. Dazwischen drängen sich pfeilförmige Dreieckformen, die zeichenhaft, mit hellen Aststücken verbunden, in unterschiedliche Richtungen weisen. Die natürlich geformten und in Naturfarbe belassenen Holzteile kontrastieren belebend mit den geometrisch strukturierten Tafeln, die mit ihrer blauen Färbung distanziert und kühl erscheinen.
Der Künstler beabsichtigte mit dieser Arbeit eine Metapher für den Schritt ins Altersheim zu schaffen: Die ankommenden, oft verunsicherten Heimbewohner sind, zusammen mit dem betreuenden Personal gefordert, sich neu zu orientieren, Gewohntes, manchmal Liebgewonnenes zurück zu lassen, neue Beziehungen zu knüpfen, zurück zu schauen und gleichzeitig auch vorwärts zu blicken. Symbolisch berühren sich hier also zwei Lebensabschnitte - ein Moment, der für manchen älteren, oft pflegebedürftigen Menschen schwierig sein kann.
Die oben zitierten Betrachter widerspiegeln mit ihrem Schlusssatz die Atmosphäre aus jugendlicher Perspektive und  unterstreichen die beabsichtigte Bildbotschaft der „Begegnung“: „Hat man das Glück, mit gespitzten Ohren die sehnsuchtvollen Gespräche über die Vergangenheit der alten Leute hören zu können oder einen dieser traurigen, herumschweifenden Blicke einzufangen, so respektiert man den Standort des Werkes.“ (BF)

Standort

Adresse:
Schulhausstrasse 16
3210 Kerzers
Umfeld des Werkes: Eingangshalle Altersheim
Zugänglichkeit:
Bedachung: vorhanden
Vegetation: -
Verkehrsbelastung: -

Studium

  • Skizziere die Komposition des Wandreliefs und markiere mit farbigem Stift die drei wichtigsten richtungweisenden Linien. Wo begegnen sich diese Linien?
  • Das Werk heisst „Begegnung“. Warum diese Titelwahl? Stelle Vermutungen an. Wer begegnet wem hier im Altersheim?
  • Hast du schon einmal deinen Wohnort gewechselt oder musstest du einmal für einige Tage ins Spital? Wie fühlt man sich in dieser Situation? Kannst du dir vorstellen, wie es für alte Menschen ist, ins Altersheim zu ziehen? Befrage dazu deine Eltern und Grosseltern und notiere mögliche Gedanken und Gefühle.
  • Welche Bedeutung haben die pfeilförmigen Dreiecke? Wofür könnten die zwei grossen Tafeln unten und oben sinnbildlich stehen?
  • Welche Kontraste können bei diesem Werk beobachtet werden (Form / Farbe / Material)? Notiere.
  • Wie begegnen sich Menschen? Stelle im szenischen Spiel unterschiedliche Begegnungsformen und -situationen dar.
  • Gestalte selbst ein ungegenständliches Bild mit dem Titel „Begegnung“. Gestalte eine erfreuliche / eine beängstigende Begegnung. Arbeite bewusst mit kontrastierenden Elementen.

Quellen

  • Lüthi, Morine / Widmer, Laurent, Unveröffentlichte Facharbeit, KLS Freiburg, 1995
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