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Moscatelli Yvan

Glasfenster

1984/85, Glasarbeit

Moscatelli Yvan

Beschreibung

Im Zusammenhang mit einer Renovation und der Neugestaltung des Innenraumes der katholischen Kirche am Stadtgraben in Murten wurde anfangs der 1980er-Jahre ein Wettbewerb für die künstlerische Gestaltung der dreizehn Spitzbogenfenster des Kirchenschiffs ausgeschrieben. Als Sieger ging der Künstler Yvan Moscatelli mit seinem Projekt „Lumière d’espoir“ hervor. Der Italoschweizer Moscatelli wurde in der Folge mit der Ausführung des Glasfensterzyklus’ beauftragt und im März 1985 konnte das fertige Werk eingeweiht werden. Bei günstigen Lichtverhältnissen taucht der Besucher beim Eintreten in den Kirchenraum in ein strahlendes Farbenmeer. Die durch die bunten Glasmalereien einfallenden Sonnenstrahlen verwandeln den Andachtsraum in ein funkelndes Kaleidoskop. Beim spontanen Betrachten der modern wirkenden Kirchenfenster erscheinen diese als abstrakt-ungegenständliche Kompositionen. Erst beim näheren Hinschauen entdeckt man in den geometrisch gestalteten Bildern auch figurative Elemente; so etwa die stets wiederkehrenden Rundformen, die an hell leuchtende Gestirne erinnern und den thematischen Bezug zum „Licht der Hoffnung“ ermöglichen.
Moscatelli hat die Fenster alle mit Titeln versehen. Im zentralen Fenstertriptychon oberhalb des Hauptportals versinnbildlicht er die „Dreifaltigkeit“ (Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist). Rechts davon, im nördlichen Seitenschiff repräsentiert ein Glasbild „Die vier Elemente“ - hier in diesem Gebäude im religiösen Kontext das Osterfeuer, das Taufwasser, die Luft als Lebensatem sowie die Erde. Hinten im südlichen Seitenschiff thematisiert der Künstler die „Erlösung“.
Die vier Fenster der nördlichen Seitenwand symbolisieren Christus als „Neuen Mose“, als „Brot des Lebens“, als „Neuen David und Friedensfürst“ sowie als „Licht der Welt“. Und schliesslich die vier Fenster der Südwand, die vom Künstler wie folgt betitelt werden: „Angenommen und eingeladen zum Fest“, „Dienst am Mitmenschen“, „Ökumene, Einheit, Frieden“ sowie „Amen und Halleluja“. (BF)

Material

Standort

Adresse:
Stadtgraben 28
3280 Murten
Umfeld des Werkes: Katholische Kirche Murten
Zugänglichkeit:
Bedachung: Kirchendach
Vegetation: -
Verkehrsbelastung: -

Studium

  • Lass die Stille und das farbige Licht auf dich wirken und beschreibe die Atmosphäre, die du dabei empfindest. Überlege, wie der Andachtsraum mit gewöhnlichen Glasscheiben wirken würde.
  • Wähle ein „Lieblingsfenster“ aus und beschreibe die Komposition und die Farbwahl. Notiere, was das gewählte Fenster darstellen oder symbolisieren könnte. Begründe, warum dich dieses Fenster besonders anspricht.
  • Experimentiere im verdunkelten Klassenzimmer mit farbigem Licht (z.B. mit farbigen Spotlampen oder mit Farbfolien auf dem Projektor). Wann fühlt man sich wohl? Wann wirkt das Licht unheimlich oder kalt? Diskutiere welche Funktion und Bedeutung das Licht an einer Discoparty hat. Beschreibe, was mit den Farben der Gegenstände passiert, wenn sie durch anderes, als das gewohnte „weisse“ Licht beleuchtet werden.
  • Male eine fantastische Welt, in der nicht das gewohnte Sonnenlicht vorherrscht, sondern eine andere Farbenwelt die Umwelt prägt. Erfinde vorgehend inspirierende Titel wie zum Beispiel: „Auf dem grauen Planeten“ / „Blick durch die rosa Brille“ / „Bei den grünen Zombies“ / „Eine Fahrt durch das Kaleidoskop“, usw.

Quellen

  • Locher, Clemens / Huber, Peter, 125 Jahre Katholische Kirche Murten, Ein Bau mit vielen Besonderheiten, Freiburger Volkskalender 2013, Seiten 47ff.
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