Das oben abgebildete Werk zeigt die erste Kreuzwegstation nahe der Dorfkirche. Die Szene illustriert die Verurteilung von Jesus durch Pontius Pilatus. Mit eindrücklichen Gebärden fordern die Führer des jüdischen Volkes den Tod von Christus und weisen den Vorschlag, anstelle von Christus den Verbrecher Barabbas zu kreuzigen, zurück. Der römische Statthalter ist zwar von der Unschuld von Christus überzeugt, doch aus Feigheit und Angst vor dem Zorn des Volkes verurteilt er ihn dennoch zum Tode am Kreuz. „Als aber Pilatus sah, dass er nichts erreichte, sondern dass der Tumult nur noch grösser wurde, nahm er Wasser, wusch sich die Hände und sagte: „Ich bin unschuldig an diesem Blute. Seht ihr zu!“ (Mt 27,24)
Am Palmsonntag 1979 wurde der Kreuzweg von St. Antoni nach Obermonten eingeweiht. Ältere papierene Stationsbilder hinter Glas, die durch Witterungseinflüsse stark Schaden genommen hatten, wurden durch diese beständigen Bronzetafeln ersetzt. Die Bronzereliefs stammen aus der Kunstwerkstätte Butzon und Bercker in Kevelaer, einem deutschen Städtchen an der niederländischen Grenze. Die fünfzehn Tafeln zeigen in ausdrucksstarker Art den Leidensweg Christi, von der Verurteilung zum Tod bis zur Auferstehung am Ostermorgen. Die Werkreihe überzeugt durch eine einheitliche Gestaltung in expressionistischer Manier.
Die besondere Anlage dieses Kreuzweges, ausgehend vom Dorf, hinauf zum Quartier Lampertshalten, dann zur Kapelle von Bächlisbrunnen und weiter zum Weiler Obermonten, lädt zu besinnlichem Wandern in freier Natur ein. Der Stationsweg soll gleichzeitig auch christliches Sinnbild für unser manchmal beschwerliches Leben auf Erden sein. Im Pfarrblatt wird in einem Bericht zur Einweihungsfeier auf diese Symbolik verwiesen: „Wenn wir die 14 Stationen hinter uns haben, begeben wir uns in die Obermontenkapelle. Dort hängt die 15. Station an der Wand, das Ziel der manchmal mühseligen Erdenwanderung: die glorreiche Auferstehung.“ (BF)