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Cattani Oskar

Fresken

1926, Malerei

Cattani Oskar

Beschreibung

1925 wurde im Burgbühl bei St. Antoni eine neue Kapelle eingeweiht, die vom Geistlichen Viktor Schwaller in Auftrag gegeben worden war. Die Pläne stammten vom Architekten Fernand Dumas, der später zusammen mit Denis Honegger eines der markantesten Gebäude des 20. Jahrhunderts der Stadt Freiburg, das Universitätsgebäude Miséricorde, realisierte. Der Künstler Oskar Cattani bemalte 1926 die Frontfassade mit drei Szenen aus dem Leben des Bruders Klaus. Cattani bediente sich einer, für die damalige Zeit noch ungewohnten Gestaltungsweise. Die zum Teil kubistische Formgebung und expressive Farbgestaltung entsprach wohl nicht dem damals vorherrschenden ästhetischen Empfinden der Betrachter. „Manchem Laien wird das Bild auf den ersten Blick fast zu einfach, zu primitiv erscheinen, sein Auge ist nicht an kraftvolle Bilder gewöhnt, er vermag sie nicht zu erfassen und hat dafür meist nichts übrig, als ein spöttisches Lächeln oder ein Achselzucken“ schrieb der Düdinger Seminarlehrer und Schriftsteller Alfons Aeby (1885-1941) in seiner kunstgeschichtlichen Studie. Er  unterstrich deshalb in seiner Beschreibung der Werke seine Sicht vom Wesen dieser neuartigen Kunstform: „Das ist der Geist des so genannten Expressionismus, der Geist, in dem die religiöse Kunst sich verwurzeln muss, eine Gestaltung der Welt, die aus den Tiefen der Seele quillt. (...) Der Künstler will die innere Wahrheit, die Idee herausstreichen und opfert ihr zuliebe oft jede äussere Wahrscheinlichkeit.“ (BF)

Standort

Adresse:
Burgbühl
1713 St. Antoni
Umfeld des Werkes: Kapelle Burgbühl
Zugänglichkeit:
Bedachung: Vordach der Kirche
Vegetation: -
Verkehrsbelastung: gering

Studium

  • Wir konzentrieren uns auf das Bild rechts vom Eingang zur Kapelle: Was geschieht da? Beschreibe auch den dargestellten Mann. Was macht er? Stelle Vermutungen an und begründe diese.
  • Hast du schon einmal die Gefährlichkeit des Feuers erlebt? Oder erinnerst du dich an Nachrichten von Brandkatastrophen? Erzähle!
  • Feuer ist nicht nur ein zerstörerisches, sondern eines der lebenswichtigen Elemente. Welche positiven Aspekte hat das Feuer?
  • Feuer hat auch Sinnbildcharakter; wofür kann dieses Element im übertragenen Sinn stehen – im positiven und im negativen Sinne?
  • Betrachte charakteristische Werke des Expressionismus, beispielsweise die intensiv farbigen Bilder des deutschen Malers Ernst Ludwig Kirchner.
  • Welche Gefahren bedrohen uns Menschen? Zeichne / male ein Katastrophenbild oder thematisiere in deinem Bild einen Unglücksfall. Verwende dazu möglichst ausdruckstarke Formen und expressive Farben.

    Zum Thema „Bruder Klaus“ vergleiche auch den Beitrag:
    > Alterswil / St.-Niklausbrunnen / Theo Aeby
    > Giffers / Wandmalerei / Cattani
    Zum Thema "Die vier Elemente" vergleiche die Beiträge:
    > St. Antoni / Glasfenster Pfarrkirche / Yoki
    > Plaffeien / Dorfbrunnen / Kilchoer

Quellen

  • Aeby, Alfons, Die Burgbühl-Kapelle, Beitrag im Freiburger Volkskalender, 1930, S. 26-28
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