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De Castella Jean-Edward

Glasfenster

1920, Glasarbeit

De Castella Jean-Edward

Beschreibung

Die Marienkapelle von Berg bei Schmitten ist durch ihre bevorzugte Aussichtslage in ländlicher Umgebung ein beliebtes Ausflugsziel für Sonntagsspaziergänger. Das Gebäude beherbergt einen Glasfensterzyklus mit ganzfigurigen Heiligengestalten, die vom Freiburger Künstler De Castella gestaltet wurden. Die fünf Rundbogenfenster stellen links die Heiligen Katharina und Anna dar, rechts die Heiligen Josef, Wendelin sowie Petrus Canisius, den Gründer des Kollegiums St. Michael in Freiburg, der wenige Jahre nach der Entstehung dieser Glasmalereien in Rom heilig gesprochen wurde. Der Glasmaler de Castella realisierte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in unserer Gegend Fenster für mehrere Kirchen und Kapellen, so beispielsweise in der Wallfahrtskapelle von Bürglen und in den Pfarrkirchen von Plasselb und St. Ursen. Ein Spätwerk Castellas in der Kirche St. Peter in Freiburg beeindruckt den Betrachter durch seine Farbintensität. So können Interessierte auf engem Raum die künstlerische Entwicklung des Malers, von den Einflüssen des Jugendstils bis hin zu modernen Tendenzen der formalen Abstraktion und prägnanten Farbgebung, mitverfolgen. Die Werke in der Bergkapelle stehen am Anfang dieser Entwicklung. Sie präsentieren sich eher traditionell, verzichten auf üppige Ornamentik des Jugendstils und zeigen auch noch nicht die intensiveren Farben, die sich bereits zwei Jahre später in den Fenstern von Plasselb bemerkbar machen werden. Das Bildbeispiel oben zeigt den Bauernheiligen Wendelin. Dieses Motiv erscheint im kirchlichen Schmuck des ländlich-bäuerlich geprägten Senselandes sehr oft und zeigt dessen tiefe Verehrung in der Bevölkerung. Wendelin steht im Hirtengewand in demutsvoller Haltung in einer üppigen Weidelandschaft. Im Hintergrund erahnt man die Bergkette. Die Szene präsentiert sich fast so, als ob der Schutzpatron der Hirten und Bauern seine friedvollen Tiere in der hiesigen Landschaft vor dem Alpenkranz hüten würde.
Oben, im Rund des Bogenfensters befindet sich zudem in einem fein gesteckten Blumenkranz die Büste eines Heiligen in brauner Mönchskutte. Wahrscheinlich stellt das Medaillon Franziskus von Assisi, den Begründer der franziskanischen Ordengemeinschaften, dar. (BF)

Material

Standort

Adresse:
Dählihubel -
3185 Berg
Umfeld des Werkes: Bergkapelle Schmitten
Zugänglichkeit:
Bedachung: Kirchendach
Vegetation: -
Verkehrsbelastung: -

Studium

  • Betrachte und beschreibe das Wendelinfenster. Was bedeutet „Schutzpatron der Hirten und Bauersleute“? Warum erhoffen sich die gläubigen Menschen den Schutz dieses Heiligen?
  • Wendelin ist mit Haustieren umgeben? Welche Tiere leben typischerweise auf dem Bauernhof? Welche anderen Tiere werden heute als Haustiere in einem modernen Haushalt gehalten? Erzähle selbst erlebte Geschichten mit deinen Haustieren, erfinde lustige Episoden.
  • Thematisiere nun das Haustier im Gestaltungsunterricht. Suche nach geeigneten Aufgabestellungen. Zeichne / male ein Selbstportrait mit deinem Haustier. Suche dabei nach interessanten Aufgabestellungen, wie beispielsweise: Ich füttere meinen Hasen / Meine Katze hat mich gekratzt / Ich pflege meinem Hund.

Quellen

  • Schöni, Armin (1997), Der Glasmaler Jean de Castella in Deutschfreiburg, Ein Kaleidoskop des Glaubens, Freiburger Volkskalender (S. 65-70)
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