Der Künstler machte im Gespräch mit Bertschy auch auf die Möglichkeit aufmerksam, diese Figur als Neuinterpretation des Janus-Themas zu deuten. Janus, ein altrömischer Gott, war der Beschützer der Türen und Durchgänge, im übertragenen Sinn auch der Gott von Anfang und Ende, von Werden und Vergehen. Nach ihm ist der Monat am Jahresbeginn, der Januar benannt. Der besondere Standort des Brunnens verweist ganz bestimmt auch auf die Symbolik des Tordurchgangs: Er steht auf dem Schnittpunkt der Verlängerungsachsen des Kirchenhauptschiffs und des Eingangsportals zum Begegnungszentrum der Pfarrei.
Die Figur wurde zuerst aus verschiedenen Holz- und Metallteilen zusammengefügt; dabei dienten auch Abfallmaterialien. Diese Plastik diente anschliessend als Vorlage für eine Gussform, die dann mit einer Kupferlegierung ausgegossen wurde.
Der Künstler Eggenschwiler stammte aus dem Solothurnischen. Nach einer Lehre als Glasmaler bildete er sich an Kunstschulen in Bern weiter. Als international anerkannter Künstler war er unter anderem auch als Professor an der staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf tätig.
Der Brunnen von Eggenschwiler war ein Geschenk eines ortsansässigen Bankinstituts anlässlich seines 75jährigen Bestehens an die Dorfgemeinschaft von Schmitten. Die Modernität des Brunnens stiess bei der lokalen Bevölkerung nicht immer auf Verständnis und Anerkennung. „Möge das Werk als kulturelle Bereicherung unseres Dorfes und unserer Region aufgenommen werden.“ Dieser Wunsch, den Pius Lehmann anlässlich der Einweihung des Brunnens geäussert hatte, wird wohl wieder bekräftigt werden müssen, wenn es darum gehen wird, Geldmittel bereit zu stellen, um einige, zurzeit leider feststellbare Witterungsschäden zu beheben. (BF)