1989 wurde in Schmitten das Alters- und Pflegeheim eröffnet. Vor dem Gebäude, in der Nähe des Haupteingangs, gestaltete der Künstler aus St. Silvester einen kleinen gepflasterten Vorplatz mit einem Brunnen aus gelblichem Kalkstein. Mehrere Steinquader bilden eine kleine Arena und laden zum Verweilen und Betrachten der Brunnenskulptur ein. Die Anlage wurde im Frühsommer 1990 eingeweiht; anlässlich eines Dorffestes, an dem sich die Trägergemeinden beteiligten, wurde die Finanzierung gesichert.
Aus einem bronzenen Rohr sprudelt das Wasser zuerst in ein rundliches Becken, dann fliesst es durch zwei Rinnen über den Brunnenrand in einen seichten Teich. Der Brunnenstock ist, wie auch das Becken, aus einem mächtigen Gesteinsbrocken gehauen. Er ist so gestaltet, als ob sich mehrere, unterschiedlich hohe, säulenartige Elemente aneinander schmiegen würden. Bei genauerem Hinschauen entdeckt man die drei reliefartig geschnittenen Silhouetten von menschlichen Gesichtern. Sowohl auf der Vorder-, wie auch auf der Rückseite des Brunnenstocks sind diese schlicht geformten Köpfe zu sehen. Die unterschiedlichen Grössen lassen vermuten, dass der Künstler damit die Lebensphasen des Menschen sinnbildlich darstellen wollte. So wie der Fluss des Wassers ist auch der Mensch, wie jedes Lebewesen, Teil eines Kreislaufs. Am Ort, wo ältere Menschen ihren Lebensabend verbringen, stimmt diese Metapher hoffnungsvoll: es fliesst weiter, junge Menschen beleben das Dorf, neue Generationen werden folgen. (BF)