Altar, Kruzifix und Tabernakel in der Spitalkapelle stammen vom Freiburger Bildhauer Antoine Claraz. Spezialisiert auf liturgische Ausstattungen realisierte dieser Freiburger Künstler Werke für viele Kirchen im In- und Ausland. In Deutschfreiburg schuf er unter anderem zwei seiner Hauptwerke: Ein bronzenes Eingangsportal für die Kirche Schwarzsee und einen monumentalen Seitenaltar in der Pfarrkirche von Düdingen. Die Arbeiten in Tafers zeigen das handwerkliche Spektrum seines Schaffens; miteinander integriert er zum eindrücklichen Steinrelief am Altar auch Werke in Holz und Metall.
In der Broschüre zu den Kunstwerken im Spital Tafers beschreiben die Gebrüder Schneuwly die Arbeit Claraz’ als eine lebensbejahende künstlerische Botschaft in sehr treffender Weise: „In seinem dreiteiligen Werk – Altar, Tabernakel, Kruzifix – weist der Künstler darauf hin, dass Gott nicht ein Gott des Todes, sondern ein Gott des Lebens ist. Das Relief auf dem imposanten Altar zeigt einen tiefgläubigen Abraham, der nach altem Brauch seinen Erstgeborenen Gott opfern will. Die Hand Gottes verhindert das schreckliche Menschenopfer und zeigt auf, dass gerade Kinder etwas Zentrales in Gottes Schöpferplan sind. (...) Auf dem Tabernakel weist Johannes der Täufer auf das Lamm, - das Symbol des Sohnes Gottes. Jesus, der zu uns kam, um mitzuteilen und vorzuleben, dass sein Vater ein Gott des Lebens ist: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“
Sogar beim gekreuzigten Christus erkennen die Gebrüder Schneuwly nicht den geschundenen, gemarterten und toten Körper, sondern den Gott des Lebens: „Das Kruzifix zeigt am stärksten, dass Gott ein Gott des Lebens und nicht des Todes ist. Statt der Dornenkrone trägt Christus eine Königskrone und statt eines schmerzzerrissenen Mannes, wie Christus vor allem im Mittelalter dargestellt wurde, streckt sich uns ein Befreiter, der Auferstandene, entgegen. Ich bin nicht tot – ich lebe!“
Die vom Künstler gewählte Formen- und Zeichensprache stellt nicht eine visuelle Gegenständlichkeit in den Vordergrund. Die biblische Botschaft wird durch den expressiven Ausdruck von Gesten und Haltungen der Figuren deutlich. (BF)