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Fasel Beat

Unterwegs

1993, Plastik

Fasel Beat

Beschreibung

Das monumentale Wandrelief in der Eingangshalle besteht aus vier Einzelteilen, die in einem lebhaften Rhythmus den Freiraum über drei Stockwerke hinweg prägen. „Eine Optimismus ausstrahlende, lockere, und offene Komposition. Die Farben sind teils typische ‚Fasel-Farben’ – aber auch rote Einsprengsel gibt es, die als zackige Blitze seitlich in die Flächen ragen. (...) Die Grundlage für seine Kunst ist weder Leinwand, noch Papier, sondern einfaches Pressholz.“(kn) Stoffstücke werden mit Mörtel bestrichen und anschliessend auf der Holzunterlage befestigt. Durch leichtes Drücken und Brechen der getrockneten Stoffstücke entsteht die für Fasels Schaffensphase der frühen 90er-Jahre typische Oberflächenstruktur. „Seine Kunst lebt von dieser Oberfläche, die mit ihren feinen Rissen, zarten Spuren, mäandernden Adern den Formen der Natur Konkurrenz macht. Einen besonderen Reiz erhalten seine Bilder durch die pastellige, verschossene Farbigkeit.“ (kn) Das Werk kann im offenen Treppenaufgang immer wieder aus neuen Perspektiven betrachtet und durch das seitlich einfallende Licht in unterschiedlichen Stimmungen erlebt werden. „’Unterwegs’ habe ich dieses Bild betitelt – ich hätte unverbindlicher ‚Komposition’ schreiben können. Nein, ich wollte bewusst den Verweis auf den Lebensweg des Menschen machen. Es liegt in der Natur des Ortes, im Spital, im Pflegeheim, dass man sich gerade hier besondere Gedanken zum Leben macht: Die Etappen, markante Einschnitte, ein Hin-und-Her, wie der Lauf eines Flusses, ein Auf-und-Ab, wie die Spur einer Strasse, dunkle und helle Teile, Gefreutes und Trübes. Das Leben führt uns auch in Grenzzonen, greift in Bereiche des Davor und Danach (...). Jeder Betrachter findet andere Bedeutungen, Inhalte, die an die eigene Erfahrungswelt geknüpft sind.“ (bf)

Standort

Adresse:
Maggenberg 1
1712 Tafers
Umfeld des Werkes: Eingangshalle Spital / Pflegeheim
Zugänglichkeit:
Bedachung: vorhanden
Vegetation: -
Verkehrsbelastung: -

Studium

  • Woran denkst du beim Betrachten der Farben in diesem Werk?
  • Der Künstler betitelte das Werk „Unterwegs“ und wollte damit Bezug nehmen zum Lebensweg der Menschen, die in diesem Gebäude gepflegt werden. Welche Formen deuten auf Bewegung, auf „unterwegs sein“ hin? Was könnten die vier Elemente im Zusammenhang mit dem Lebenslauf eines Menschen versinnbildlichen? Was könnte die vertikale Anordnung andeuten?
  • Betrachte und beschreibe die Oberflächenstruktur der Bildtafeln. Wie ist der Künstler vorgegangen? Warum wählt der Künstler eine Materialcollage als Malgrund; warum malt er nicht auf die ebene Fläche?
  • Fasel benutzte für seine Materialcollage alte Stoffstücke und Gipsmörtel, bevor er mit Farbe intervenierte. Welche anderen „Fundstücke“ könnten für die Gestaltung eines flachen Reliefs dienlich sein. Sammle! Suche nach passenden Themen und gestalte selbst eine Collage mit Abfallmaterialien.
  • Kennst du andere Künstler, die mit Abfallmaterialien Bilder oder Plastiken geschaffen haben? Erstelle eine Bildkollektion.
  • Wie beurteilst du die nachträgliche Montage von zwei Glasmalereien in unmittelbarer Nähe des Wandbildes? Beeinflussen diese die Wirkung des Reliefs?

Quellen

  • Nau, Katja (kn), Ein „echter Fasel“ für das Spital Tafers, Freiburger Nachrichten 8.5.1993, Magazin am Wochenende Fasel, Beat (bf), Anlässlich der Übergabe des Wandbildes am 17.6.1993, unveröffentlichte Notizen
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