In der Pfarrkirche von Ueberstorf wurde 1979 eine Neugestaltung des Innenraumes an die Hand genommen. In diesem Zusammenhang entwarf der Freiburger Plastiker Emile Angéloz das neue liturgische Mobiliar. Für den Altar, den Ambo und den Sockel des Tabernakels schuf der Künstler Holzkonstruktionen, die mit golden glänzenden Messingplatten eingekleidet wurden. Eine besondere künstlerische Ausgestaltung erhielt der Tabernakel, der auf einem 1.3 Meter hohen Sockelteil steht. Der schlichte Kubus wurde auf der Front und den beiden Seitenflächen mit Bronzereliefs ausgestattet. Auf abstrakte Weise erinnern Strukturen aus länglichen, keilförmigen Erhebungen, die sich kreuzweise überlagern an den Opfertod von Christus am Kreuz. Diese Reliefs am Tabernakel beziehen sich formal auf eine Werkreihe des Künstlers aus den frühen 1960er-Jahren. Angéloz löste sich in dieser Phase los von figürlichen Objekten und machte sich in der abstrakten Formenwelt auf die Suche nach Klarheit und Einfachheit. Die damaligen Arbeiten aus gebranntem Ton, Eisen oder Bronze trugen Titel wie „Ombre“ oder „Terre grecque“. Die Beschäftigung mit der Bedeutung von Licht und Schatten als raumbildendes Element war in der künstlerischen Arbeit Angéloz’ fortan ein zentrales Anliegen. (BF)