Ende der 1990er Jahre wurde die Gewerbliche Industrielle Berufsschule gibb um den Neubau „Campus“ erweitert. Als Überführung und Zubringer wischen den alten und neuen Bauten dient seither eine Brücke mit einfachen Stahlkonstruktionen. Doch es handelt sich nicht um eine „normale“ Brücke - beim Überqueren taucht der Passant in eine ungewöhnliche und fragile Klangwelt. Die „Klangbrücke“ des amerikanischen Musikers und Klangkünstlers Max Neuhaus erzeugt einen nicht klar definierbaren Klang, dessen Töne musikalisch nicht eingeordnet werden können. Die „Melodie“ hat keinen Anfang und kein Ende und verschwindet, sobald man die Brücke verlässt. Alltagsgeräusche mischen sich mit den Brückentönen und beeinflussen oder überklingen diese ja nach Lärmpegel der Aussenwelt. Trotz dieser bestehenden Verbindung und Kommunikation mit dem Alltag wird das Betreten der „Supsended Soundline“ immer zu einer räumlich-zeitlichen Erfahrung und einem Eintritt in eine geheimnissvolle Parallelwelt. Der ausgebildete Schlagzeuger Max Neuhaus entwicklete in den 1950er Jahren seine ersten „Sound Pieces“ - Räume, die durch die Einheit eines Tones erfahren werden konnten- und wurde zur zentralen Figur der akustischen Rauminstallation. Seine nicht visuellen Kunstwerke prägten den Begriff „Klanginstallation“. Neuhaus konzipierte seine Werke meistens für einen bestimmten Ort und nahm dessen Qualitäten und Gebrauchsformen in die Gestaltung auf.
(Quelle: bePArt 2013)