Die von Heinz Radelfinger 1983 am Bollwerk geschaffenen Wandmalereien zeigen zwei in panischen Schrecken vor der Brutalität von Verkehr und Architektur fliehende gemalte Gestalten. Anlässlich der Eröffnung des zweiten Erweiterungsbaus des Kunstmuseums sprayte Radelfinger 1983 die Figuren ans Bollwerk.
Die Arbeit ist heute aufgrund der von der Stadt installierten Werbeplakate und unzähligen Graffitis leider nur noch kaum ablesbar. Die damalige Aktion war von den Behörden bewilligt. Ursprünglich waren drei Figuren zu sehen. Die SBB liess 2009 eine der fliehenden Gestalten anlässlich der Sanierung des Stellwerkgebäudes kurzerhand entfernen. Geärgert habe Radelfinger sich nicht, als er von der Reinigungsaktion der SBB erfahren habe: «Im Laufe der Jahre hat sich mein Kunstwerk sowieso stetig verändert.» Seine Gestalten bekamen Gesellschaft von anderen Sprayfiguren. «Das hat für mich gestimmt», sagt Radelfinger. Denn: Kunst sei für ihn auch ein Prozess. Diesen Prozess will der Künstler denn auch nicht aufhalten oder gar rückgängig machen. «Mein Werk soll nicht restauriert werden. Es ist ein Zeitzeugnis. Seine Gestalten bekamen Gesellschaft von anderen Sprayfiguren. «Das hat für mich gestimmt», sagt Radelfinger. Denn: Kunst sei für ihn auch ein Prozess.» (Messerli 2009)