Seit 1982 stehen die beiden Plastiken "See" (1972) und "ok" (1978) an der Neubrückstrasse in Bern. Der Berner Künstler Willy Weber (* 1933 in Bern; † 1998 in Boll-Sinneringen) bezeichnete seine Plastiken als sogenannte Sprengplastiken - dies nicht ohne Grund. Die Einbuchtungen an den Säulen formte er mittels Sprengladungen aus Dynamit. Die Metallplatten wurden in den Anfängen noch farblich gefasst, jedoch ab 1967 teilweise auch verchromt.
Einige Jahre zuvor war Willy Weber zur Überzeugung gelangt, dass die Kunst das dynamische Element der Explosion wiedergeben müsse, als Ausdruck von Zeit und Kultur. 1960 durchschoss er eine Messingplatte und schuf damit sein erstes international beachtetes Kunstwerk.
Das zeigt zum Beispiel ein 1965 im «Blick» veröffentlichter Artikel. Unter dem Titel «Sein bestes Werk» heisst es da: «Auf spektakuläre Weise schuf der bekannte Berner Sprengplastiker Willy («Widu») Weber gestern ein neues Kunstwerk. Er sprengte mit einer riesigen Dynamitladung sein eigenes Haus in die Luft! Glücklich, aber leicht verdattert entstieg der 32-jährige Künstler darauf dem Trümmerhaufen. Ein jahrelang gehegter Wunsch war damit in Erfüllung gegangen. Schon immer wollte ‹Widu› (...) in den eigenen vier Wänden arbeiten.» Die massgeblichen Kräfte waren schliesslich von dessen eigener Kunst immer der Zufall und vor allem: die Zerstörung.
Mittels Sprengungen verformte er in den folgenden Jahren Platten aus Chromstahl, Messing und verwandten Materialien. Harald Szeemann lud Weber mit dessen «exploded reliefs» mehrmals zu Ausstellungen ein. Zweimal vertrat der Berner die Schweiz an einer Biennale: 1969 in São Paulo und 1972 in Venedig. Eines von Webers Werken hängt noch heute im John F. Kennedy International Airport in New York. (Lenz 2010)