Mario Merz strebt in seinem Schaffen nach einer organisch-naturhaften Einbindung, die bereits seine frühen Arbeiten aus Jahren 1945-63 von der damals leitenden Kunstströmung, dem Informel, deutlich abhob. Noch als Maler nimmt Merz ab 1963 das Motiv der Spirale als Metapher des Wachstums auf und gegen 1966-67 findet er in den Materialien der "arte povera" sowie mit den ersten "Igloos" zu der ihm eignen Formensprache. Seit 1970 kommt durch das Integrieren der Fibonacci-Reihe eine zusätzliche Dimension in sein Werk; diese Formel erlaubt es ihm eine als nomadische begriffene aber auch fest in der Erde wurzelnde Kunst mit einer mathematischen Gesetzmässigkeit in Einklang zu bringen, die über Kunst und Natur zugleich waltet (der berühmte Goldene Schnitt). Während seine Igloos immer komplexer wurden, sich verdoppelten oder verdreifachten und mit Transparenzen spielen, ist Merz um 1977 zur Malerei zurückgekehrt, wo nun urtümliche, wie aus der Vorzeit stammende Tiere Einzug halten. Diese Suche nach Ursprünglichkeit, das Bedürfnis nach Authentizität drückt sich aus in der Wahl der Materialien, die nicht nur elementar, sondern meist an Ort und Stelle seiner Realisationen gefunden sind. (Furkart 1990)