Das Geschenk der Dante Alighieri Gesellschaft aus dem Jahre 2004 an die Universität Freiburg zeigt eine Wölfin, unter der sich zwei Kleinkinder befinden. Beide nähren sich von der Milch des Tieres. Passend zur lateinischen Bezeichnung von Universitäten, „Alma Mater“ (stillende Mutter), schuf Alessio Paternesi die Skulptur, um sinnbildlich aufzuzeigen, dass die Studierenden an dieser Stätte mit Bildung und Wissen genährt werden. Andererseits wählte er dieses Sujet, um damit die enge akademische Beziehung zwischen der katholischen Universität Freiburg und der Stadt Rom zu symbolisieren.
Laut der römischen Mythologie wurde Rom im Jahre 753 v. Chr. von zwei Brüdern namens Romulus und Remus gegründet. Sie waren der Sage nach Kinder des Gottes Mars und der Priesterin Rhea Silvia und wurden von einer Wölfin grossgezogen. Die Skulptur lehnt sich formal an eine ähnliche Version aus dem 13. Jahrhundert an: Die kapitolinische Wölfin (die Knaben Romulus und Remus wurden übrigens erst später im 15. Jh. angefügt). Diese berühmte Skulptur war ein Geschenk des Papstes an die Stadt Rom im Jahre 1473 und befindet sich heute in den Kapitolinischen Museen in Rom.
Das Kunstwerk in Freiburg war bereits Opfer von Vandalismus: Dabei verlor die Wölfin ihren Schwanz, sowie eine ihrer Zitzen. Die Skulptur wurde seither jedoch restauriert und präsentiert sich heute wieder in der ursprünglichen Form. (AW/bf)