Emile Angéloz ist eine der bedeutendsten Freiburger Künstlerpersönlichkeiten in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er ist mit vielen Werken im öffentlichen Raum des Kantons Freiburg präsent. Auch in Murten hat der Bildhauer und Plastiker mit einem Werk aus den 70er Jahren seine Spuren hinterlassen. Wie viele Künstler seiner Generation schuf er anfänglich figürliche Werke, ging aber dann bald zu ungegenständlichen Reliefs und Skulpturen über.
Die Eisenplastik „Forme variante“ präsentiert sich in rostbrauner Färbung als Farbakzent im kontrastierenden Grün der Böschung vor dem Museum. Der kastenartige Körper ist dreischichtig aufgebaut. Auf dem Sockelteil liegen zwei gebogene Stücke; sie sind seitlich leicht verschoben. Überdacht wird das Ganze mit einem zweigeteilten abschliessenden Element, das die Rundung der darunter liegenden Teile aufnimmt. Auf der einen Seite lässt Angéloz dieses Element leicht vorstehen. Die feinen Rundungen bilden einen klaren Kontrast zur kantigen harten Grundform des Werkes. Durch das sanfte Ineinanderschmiegen der einzelnen Teile gelingt es dem Künstler, dem technischen Werkstoff Eisen eine poetische und meditative Note zu verleihen. Die schlichten Formen wirken einerseits belebt, andererseits strahlen sie durch die horizontale Lage auch Ruhe aus.
Wie oft in den Werken Angéloz’ ist auch hier das Spiel mit Licht und Schatten ein wichtiges künstlerisches Element. Mit dem stets wechselnden Sonnenlicht verändert die Plastik immer wieder ihr Gesicht. (BF)