Im Zusammenhang mit einer Renovation und der Neugestaltung des Innenraumes der katholischen Kirche am Stadtgraben in Murten wurde anfangs der 1980er-Jahre ein Wettbewerb für die künstlerische Gestaltung der dreizehn Spitzbogenfenster des Kirchenschiffs ausgeschrieben. Als Sieger ging der Künstler Yvan Moscatelli mit seinem Projekt „Lumière d’espoir“ hervor. Der Italoschweizer Moscatelli wurde in der Folge mit der Ausführung des Glasfensterzyklus’ beauftragt und im März 1985 konnte das fertige Werk eingeweiht werden.
Bei günstigen Lichtverhältnissen taucht der Besucher beim Eintreten in den Kirchenraum in ein strahlendes Farbenmeer. Die durch die bunten Glasmalereien einfallenden Sonnenstrahlen verwandeln den Andachtsraum in ein funkelndes Kaleidoskop. Beim spontanen Betrachten der modern wirkenden Kirchenfenster erscheinen diese als abstrakt-ungegenständliche Kompositionen. Erst beim näheren Hinschauen entdeckt man in den geometrisch gestalteten Bildern auch figurative Elemente; so etwa die stets wiederkehrenden Rundformen, die an hell leuchtende Gestirne erinnern und den thematischen Bezug zum „Licht der Hoffnung“ ermöglichen.
Moscatelli hat die Fenster alle mit Titeln versehen. Im zentralen Fenstertriptychon oberhalb des Hauptportals versinnbildlicht er die „Dreifaltigkeit“ (Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist). Rechts davon, im nördlichen Seitenschiff repräsentiert ein Glasbild „Die vier Elemente“ - hier in diesem Gebäude im religiösen Kontext das Osterfeuer, das Taufwasser, die Luft als Lebensatem sowie die Erde. Hinten im südlichen Seitenschiff thematisiert der Künstler die „Erlösung“.
Die vier Fenster der nördlichen Seitenwand symbolisieren Christus als „Neuen Mose“, als „Brot des Lebens“, als „Neuen David und Friedensfürst“ sowie als „Licht der Welt“. Und schliesslich die vier Fenster der Südwand, die vom Künstler wie folgt betitelt werden: „Angenommen und eingeladen zum Fest“, „Dienst am Mitmenschen“, „Ökumene, Einheit, Frieden“ sowie „Amen und Halleluja“. (BF)