In der Eingangshalle des Spitals hängt eine ungegenständliche Farbkomposition des Freiburger Malers Raymond Meuwly. Wolkige Formen fliessen ineinander, Farbschleier durchdringen und überlagern sich. Der zentrale und obere Teil des Bildes wird durch zwei leuchtende orange Rundformen auf hellem, zum Teil senffarbenem Grund dominiert. Ins dunkle Grau des unteren Bereichs fügen sich saftig grüne Töne. Durch den Kontrast von Hell und Dunkel gelingt es dem Maler einen räumlichen Effekt zu erzeugen. Die Atmosphäre des Bildes, das Miteinander von Farbe, Form und Rhythmus, ermöglicht dem Betrachter vielfältige Assoziationen und lässt wie beim Hören eines Musikstückes Träumereien zu. Der Künstler nennt sein Werk „Lebensfreude.“ Meuwly war in unserer Gegend einer der Vorreiter der ungegenständlichen Malerei. Inspiriert durch die künstlerischen Tendenzen in der Mitte des 20. Jahrhunderts schuf er Bilder mit experimentellem Charakter. Ohne darstellende Absicht setzte er Farben in ungewohnter Art auf den Bildgrund: Farben klecksen, klatschen, fliessen, verfliessen. Der spontane Malakt und zum Teil auch der Zufall sind wichtige Elemente solcher Bildgestaltung. Die Stimmung des Werkes wird durch innere Bilder geprägt, nicht durch die sichtbare äussere Welt. (BF) „Lebensfreude“ – was bedeutet dieses Wort? An welche Farben denkst du dabei? Was trägt bei dir persönlich zur Lebensfreude bei? Was kann die Lebensfreude trüben? Male ein spontanes ungegenständliches Fleckenbild zum Thema „Lebensfreude.“ Betrachte nun das Bild von Meuwly. Entspricht die Farbstimmung deinen Vorstellungen von Lebensfreude? Woran denkst du, beim Betrachten des Bildes? Erkunde in einer Experimentierwerkstatt unterschiedliche bildnerische Zufallsverfahren, wie zum Beispiel die „Klecksographie“, den Abklatsch, Nass-in-Nass und verwende dazu auch andere Werkzeuge als den Pinsel (Finger, Schwamm, Blasröhrchen, usw.). Nutze nun deine Erfahrungen aus der Experimentierwerkstatt und interpretiere malerisch andere Stimmungsbilder (verliebt, traurig, wütend, usw.).