Avantgardistische Kunst war bis in die 1970er Jahre von der Öffentlichkeit geduldet, solange sie nicht auf dem Berner Waisenhausplatz stand. Aber es gab Künstler, die sich über den Standort ihrer Werke in Bümpliz mokierten. Die vom Berner Künstler Erich Müller-Santis (*1928-2015) geschaffene Holzskulptur «Einhorn» hätte dieser gern an einem prominenteren Platz gesehen. Die Stadt kaufte die Plastik 1965 an. Trotz Widerrede des Künstlers, der um die Unversehrtheit seiner Arbeit fürchtete, wurde die solide erscheinende Holzskulptur vor dem Schulhaus der Siedlung Tscharnergut in Bümpliz aufgestellt, wo sie heute noch platziert ist. Zum Schutz der Oberfläche wurde im Zuge der Aufstellung das Einhorn gegen den Willen des Künstlers mit Teer überdeckt; bald nach der Installation vor Ort fiel zudem die herausragende Nase des Tieres den spielenden Kindern zum Opfer. (R. Mader 2007)
Die Nase wurde leider nie ergänzt und auch bei der kürzlich erfolgten Bearbeitung des Objektes (2015) wurde die ursprüngliche Intention des Objektes nicht wieder lesbar gemacht.